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Geschichte der Abschaffung der Sklaverei durch Juden und Christen
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Die Sklavereiverbote durch Juden und Christen
Die Sklavereiverbote durch Juden und Christen
Das Sklavereiverbot an allen Juden im Alten Testament (um 1250 v. Chr.):
Das erste jüdisch-christliche Sklavereiverbot findet sich in der Bibel zusammen mit der ersten Fassung der Zehn Gebote schon im Buch Exodus (Kapitel 21, Vers 2 mit Vers 20)), das auf die Zeit um 1250 v. Chr. zurück geht, und damit das älteste Sklavereiverbot überhaupt ist !
(Das Verbot der Sklaverei für die Bürger von Athen unter Solon (640-560 v. Chr.) war meines Wissens hingegen insofern keines, als athenische Bürger zwar nicht versklavt werden durften, ihre Bürgerrechte ihnen aber oft aberkannt wurden (worauf sie Sklaven werden konnten) – z. B. als Strafe vor Gericht („Atimie“), oder, wenn sie im Krieg gegen andere Staaten gefangen genommen und anschließend (von einem Athener) freigekauft worden waren, ihren Freikäufer aber nicht entschädigen konnten, wobei im 5. Jh. v. Chr. das Lösegeld mit 200 Drachmen [~ 200 Tageslöhne] üblicherweise höher war, als der >normale< Preis für einen Sklaven. [Zum Vergleich: Eine Rüstung für Schwerbewaffnete kostete 50-100 Drachmen, ein Sklave 160-180 Drachmen. Ein Athener der sich keinen Sklaven leisten konnte, wurde daher durch Kriegsgefangenschaft leicht Sklave.] Außerdem wurden die in Athen ansässigen Ausländer („Metöken“) automatisch in die Sklaverei verkauft, wenn sie ihre Steuern nicht bezahlen konnten.
Außerdem konnte den Athener Bürgern, z. B. bei Selbstverkauf, ihr Bürgerrecht einfach aberkannt werden, wofür es relativ viele Belege gibt, aber keinen dafür, dass Bürgerrecht die Versklavung eines Atheners verhindert hätte.
Das Sklavereiverbot aus dem Alten Testament wird durch den Papst (um 1000 n. Chr.) auf alle Christen angewendet und damit ausgeweitet:
Wohl zusammen mit mit Mattheus 5, 17-18, (das Alte Testament wird durch Jesus Christ nicht aufgehoben, sondern gilt (nun erst recht wie aus der spezielle Erwähnung dort hervorgeht) bis ans Ende aller Tage weiter), führt Dt 15, 12-18 um 1000 n. Chr. zum Verbot aller Sklaverei an Christen - womit nur endlich Dt, 12-18, siehe oben, wenn auch mit mindestens 1.500 Jahren Verspätung nun ebenso auf das neue Volk Israel, welches die Katholische Kirche zu sein ja beansprucht, angewendet wird. (Dies Verbot gilt bis heute)
Europäische Händler umgehen das päpstliche Verbot, Christen versklaven, indem sie schwarze Nichtchristen auf in Afrika vorhandenen Sklavenmärkten kaufen oder dort selber Sklaven jagen (ab 1444 n. Chr.):
Das päpstliche Sklavereiverbot an Christen von 1000 n. Chr. gilt weiter, während sich aber seit dem Beginn der Renaissance viele Händler wieder an Idealen der Antike, einschließlich der Sklavenhaltung, orientieren. Folge: Ab 1444 beginnen als erste Europäer Händler aus Portugal dieses päpstliche Verbot zu umgehen - zu etwa 90% indem sie schwarze Nichtchristen auf den traditionellen von Schwarzen betriebenen Sklavenmärkten in West-Afrika kaufen, oder (zu etwa 10%) indem sie selber Sklaven in Afrika jagen. Händler aus Spanien, England, Dänemark usw. folgen Ihrem >Beispiel<. Nach der Entdeckung der Neuen Welt werden geschätzt an die 12 Mio so gemachte schwarze Sklaven aus Afrika nach Amerika gebracht, geschätzt 10 Mio davon kommen lebendig an. (Anders gesagt: Im Durchschnitt sterben etwa 16% schon unterwegs an den brutalen Transportbedingungen. )
Die Ergebnisse der Bemühungen in der Katholischen Kirche zum Verbot der Versklavung von Indianern:
a.) Das Verbot der Versklavung von Indianern unter dem Einfluss der Katholischen Kirche:
1542 n. Chr. erreicht Bischof Bartholomé de Las Casas, der sich in diese Richtung seit 1514 n. Chr. bemüht hat, das Verbot der Sklaverei an allen Indianern, von dem [persönlich sehr gläubigen] Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. - dem großen Gegner von Luther - in den so genannten („Leyes Nuevas“), für Neu Spanien. Wie später (1780-1804) in den der USA, handelt es sich dabei um die graduelle Emanzipation der Sklaven: Ihre Nachkommen gelten als frei geboren, die Sklaven sterben aus. Die [freien] Indianer werden mit den Spaniern [rechtlich] gleichgestellt. [Neue Sklavereibezirke (“Encomiendas”) anzulegen, ist damit ebenfalls verboten.] Vorhandene “Encomiendas” fallen mit dem Tod des Eigentümers (oder seiner Sklaven) weg. Seit 1544 Bischof von Chiapas [heute ein Bundesstaat von Mexiko] leitet er als solcher die Durchsetzung der /“Leyes Nuevas“. Um dieses Verbot zu erreichen, hat Las Casas zuvor vorgeschlagen, an Stelle der indianischen Sklaven schwarze Sklaven aus Afrika einzusetzen, [weil deren Todesraten gering ist, verglichen mit der indianischer Sklaven, die überall wo sie in Amerika von Weißen als Sklaven eingesetzt werden, wie die Fliegen an der harten Arbeit sterben], womit er ebenso >Erfolg< hat: 1517 wird Spaniern erlaubt Sklaven aus Afrika nach Amerika zu bringen. Las Casas bereut diesen Vorschlag sehr bald, nämlich nachdem er Folgen der Sklaverei nun an Schwarzen gesehen hat, [und versucht später das Verbot der Sklaverei auch auf schwarze Menschen auszudehnen, was ihm nicht gelingt. Aber: Auch die [durch ihn bewirkten ] Leyes Nuevas von 1542 werden zwar nicht zurückgenommen, jedoch bald teilweise suspendiert:] Denn die Sklavenhalter („Encomenderos”) in Peru revoltieren, wegen der Neuen Gesetze, erklären den neuen Spanischen Vizekönig Blasco Nunez Vela für abgesetzt, der die durchsetzen soll, besiegen und töten ihn. Die Sklavenhalter in den übrigen Spanischen Gebieten außerhalb von Peru drohen gleichfalls zu revoltieren. Folge: Die Krone von Spanien nimmt die von 1542 teilweise zurück, und ändert sie durch Pedro del la Gasca, 1547. Noch im selben Jahr zwingen die Gegner von Las Casas ihn zur Rückkehr [aus Amerika] nach Spanien. [Erhalten bleibt von den Neuen Gesetzen anscheinend nur das Verbot, neue Sklavereibezirke mit Indianischen Sklaven anzulegen. Erlaubt wird hingegen, bestehende Sklavereibezirke zu vererben und die Kinder der Indianer darin auch als Sklaven zu halten. Verboten werden die bereits bestehenden „Encomiendas“ (Sklavereibezirke) in Neu Spanien deshalb erst 1720].
b.) Papst Urban VIII. exkommuniziert in einer Bulle bereits 1639 n. Chr. jeden Katholiken der Indianer versklavt, [womit das Verbot Indianer zu versklaven für alle gläubigen Katholiken gültig wird].
c.) Portugal verbietet unter dem Einfluss der Katholischen Kirche 1570, endgültig dennoch erst 1758 n. Chr., für seine Kolonie Brasilien die Versklavung von Indianern.
Das Verbot aller Sklaverei im Britischen Empire durch die von Britischen Evangelikalen initiierte und geleitete Britische Antisklavereibewegung (1833 n. Chr.)
1783 n. Chr. beginnt in England die letztlich erfolgreiche allgemeine Anti Sklaverei Bewegung mit einer Petition zur Abschaffung der Sklaverei durch die Englischen („Quakers“). [Die „Quakers“ sind eine der „evangelikalen”, oder gleichbedeutend „fundamentalistischen”, Christlichen Kirchen, die nur die Autorität der Bibel gelten lassen und dies nur wörtlich.]
Die somit entstandene allgemeine Antisklavereibewegung ist in England schließlich durch die von dem evangelikalen Abgeordneten William Wilberforce 1787 n. Chr. gegründete „Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade” erfolgreich, der als Abgeordneter im Englischen Parlament 1807, am 25 März, das Verbot des Sklavenhandels in den Britischen West Indischen Inseln durchsetzen kann, und damit den Nachschub an neu gefangenen Sklaven aus Afrika in die neu Welt beendet. Ab 1821 n. Chr. konzentrieren Wilberforce, und die Evangelikalen um ihn, ihre Anstrengungen dahin, die Sklaverei im übrigen Britischen Empire dann allgemein zu verbieten, was 1833 n Chr. schließlich einem parlamentarischen Verbündeten von Wilberforce gelingt, dem Wilberforce (66 Jahre alt) 1825 die Führung der parlamentarischen der Anti Sklaverei Bewegung übertragen hat: Dem Abgeordneten Sir Thomas Foxwell Buxton, mit seinem Gesetz zum Verbot der Sklaverei im Empire durch das Englische Parlament 1833 n. Chr. - Quäker und andere Evangelicale haben am meisten zu diesem Verbot beigetragen. Sie kontrollieren 35-40 Sitze im Unterhaus [des mehrheitlich anglikanischen und presbyterianischen Britannien] und sind dort als [lautstarke] Minderheit sehr aktiv, weil sie die Abschaffung der Sklaverei als persönliche Schlacht die von Gott angeordnet ist, ansehen.
Der Erfolg der Evangelicalen Briten mit dem Verbot der Sklaverei im Britischen Empire führt zur Gründung der American Anti Slavery Society (AASS) in den USA noch im Dezember des selben Jahres 1833 n. Chr.
[Die meisten Führungspersönlichkeiten der AASS sind durch das Große Erwachen, die religiöse Erweckungs-Massenbewegung in den USA 1800-1840, religiös motiviert, wie] z. B. der erste der Präsident (1833-40) der AASS, Arthur Tappan, den Charles Finney persönlich konvertiert hat, einer der bekanntesten [evangelikalen] Prediger im “Großen Erwachen”. Die AASS fordert unter Artuhr Tappan die sofortige Abschaffung der Sklaverei ohne Entschädigung für die Sklavenhalter und wirbt damit bis 1838 250.000 (!) Mitglieder.
Mitglieder der AASS die nicht gegen die Anwendung staatlicher Gewalt [Krieg] zur Beendigung der Sklaverei sind, evangelikale beider Rassen, um Tappans, (ebenfalls von Finney persönlich konvertierten ) Bruder Lewis Tappan spalten sich 1840 von der AASS ab und bilden die American and Foreign Anti Slavery Society (AFASS), die [als erste solche Gesellschaft in den USA] die Anwendung von politischer Gewalt [Krieg] gegen die Sklaverei nicht mehr ablehnt. Sie ist damit der organisatorische Ursprung der Bestrebungen der Republikanischen Partei, die Sklaverei durch Bundesgesetze abzuschaffen, die letztlich im von den Sklavereistaaten präventiv begonnenen Bürgerkrieg (damals “war of the States”) durchgesetzt wurden.
(Die neu organisierte A.F.A.S bewirkt direkt die Bildung der (=sklavereigegnerischen) „Liberty Party“ noch 1840 n. Chr.. Diese löst sich 1848 n. Chr. zugunsten der ebenfalls „Free-Soil Party“ auf, die 1854 n. Chr. in der heute noch bestehenden Republikanischen Partei aufgeht, der heutigen Regierungspartei der USA (2007 n. Chr.). )
Papst Gregor XVI. lehnt die Sklaverei an allen Menschen ab (1835 n. Chr.)
2 Jahre nach dem Erfolg der von Evangelikalen in England initiierten und den größten Teil der Zeit auch geleiteten Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei im Britischen Empire [und wohl als Reaktion darauf !], zieht Papst Gregor XVI. nach, und erklärt sich 1835 n. Chr. als erster Papst (und damit für die Katholische Gesamtkirche) in seiner Schrift In Supremo öffentlich gegen alle Sklaverei an Menschen (aller Rassen und Religionen).
Folge: Wegen der evangelikalen und dann auch der katholischen christlichen Antisklavereibewegung wird die Sklaverei in den christlichen Gebieten aller Konfessionen spätestens im Lauf des 19. Jhs. verboten
Damit haben die vorherrschenden Religionen in Amerika, in Nord Amerika die Evangelikalen und in Latein Amerika die Katholische Kirche, sich auf die Abschaffung aller Sklaverei festgelegt. Deren Durchsetzung erfolgt in den USA im (Bürgerkrieg) durch die evangelikal geprägten Nordstaaten (1861-65 n. Chr.), in Lateinamerika im Lauf des 19. Jh., zum Teil früher zum Teil später als in den USA: Als letzte Staaten verbieten dort 1888 n. Chr. Kuba und Brasilien die Sklaverei.
In nicht christlich beherrschten Gebieten hingegen bleibt die Sklaverei länger bestehen: Bis weit ins 20. Jh. hinein und sie besteht zum Teil leider wieder (2007):
In nicht christlichen Gebieten bleibt die Sklaverei länger erhalten, z. B.:
a.) In Korea nominell bis 1894, faktisch aber bis 1930.
b.) In islamischen Staaten bleibt die Sklaverei noch länger erhalten, bis weit ins 20. Jh. – zum Beispiel auf der Arabischen Halbinsel [Saudi-Arabien] bis 1962. (Dazu ist allerdings zu sagen, dass in islamischen Gebieten die Sklaverei durch Mohammed [z. T. früher als in den christlichen Staaten] gemildert wurde, indem Mohammed im Koran alle Arten der Sklaverei außer der Haussklaverei untersagte, die allgemein in der Geschichte wegen des stetigen persönlichen Kontaktes als die >mildeste< Form der Sklaverei gilt (wie z. B. im antiken demokratischen Athen ), und außerdem verlangte, die Sklaven gut zu behandeln.) Außerdem durften in islamischen Gebieten Sklaven heiraten, [wozu sie in den Südstaaten der USA bis 1865 kein Anrecht besaßen] und sie freizulassen war religiös verdienstvoll und deshalb häufig, [während der Anteil der freigelassenen Schwarzen an den Schwarzen insgesamt in den Südstaaten der USA bis zum Krieg stark ab nahm: Von seinem Höchststand mit 13.7% (1830) stetig auf 11.0% (1860). ]
c.) In den westafrikanischen Staaten, wo schon die Europäischen Händler der Neuzeit die meisten >ihrer< Sklaven auf den traditionellen Sklavenmärkten kauften, werden heute wieder pro Jahr etwa 200.000 Kinder entführt, als Sklaven verkauft und eingesetzt.
d.) Der Nationalsozialismus strebte die Versklavung zumindest ganz Russlands an, verbündet mit den so genannten „Deutschen Christen“, einer Bewegung innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die bereits 1932 n. Chr. die Kirchenwahlen in der EKD mit absoluter Mehrheit gewann und im Lauf der 1930-er Jahre die weitgehende Abschaffung des Alten Testaments in der EKD, und damit auch der Sklavereiverbote, durchsetzte.
Fazit: Die Juden und Christen und die Abschaffung der Sklaverei:
Vor dem Hintergrund der geschilderten Tatsachen ist die führende Rolle der Juden und Christlicher Kirchen, unter letzteren v. a. der „fundamentalistischen“ Evangelikalen, bei der Abschaffung der Sklaverei in der Geschichte offenbar:
Nur in Jüdisch-Christlichen Gebieten oder unter deren Einfluss kam es im Lauf der Geschichte zu dauerhaften Abschaffungen der Sklaverei.
Angesichts dieses Zusammenhanges wird auch eine Bemerkung von Marx im Ersten Band des „Kapital“ über Moses und die Propheten leicht verständlich, ohne das man deswegen notwendigerweise zum Marxisten werden müsste oder sollte: „Akkumuliert! Das sind Moses und die Propheten.“ Nur dass die Abschaffung der „Gesellschaftsformation Sklaverei“ und ihre Ersetzung durch den „Kapitalismus“ nicht irgendwie „hinter dem Rücken der Produzenten“ vollbracht wurde, sondern in erster Linie durch Generationen lange bewusste Anstrengung von Gläubigen - in einer von den Juden begonnenen Tradition. Deswegen ist es auch logisch, dass die NAZIS, die, so Hitler in seinem Buch „Mein Kampf“ einen Kriegszug zur Versklavung des russischen Volkes führen wollten, dem jüdischen Volk die Existenzberechtigung absprechen wollten, denn es ist die Quelle des erfolgreichen Kampfes gegen die Sklaverei, die die NAZIS wieder einführen wollten.
Luthers Antisemitismus
Luthers Antisemitismus:
Luther stellt verschiedene antisemitische Forderungen. So
verlangt Luther in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“, aus dem Jahr 1546, die sich an die [evangelischen] Fürsten richtet, und anderswo auch:
1.) die Verbrennung aller Synagogen,[1] und Schulen der Juden[2],
2.) [die Wegnahme des Eigentums und des Geldes der Juden[3](„alle Barschaft und Kleinod“[4])]
3.) die Verbrennung aller Häuser in denen Juden wohnen, und
4.) die Konzentration der Juden in bestimmten Lagern,
5.) die Wegnahme aller jüdischen religiösen Werke,
6.) Lehrverbot für die Rabbiner,
7.) Verbot des Geldverleihens durch Juden.
8.) Zwangsarbeit für alle kräftigen Juden, [oder[5]]
9.) Vertreibung der Juden aus allen Territorien der [evangelischen] Fürsten,[6] wenn sie nicht [lutherische] Christen werden wollen[7].
10.) Außerdem äußerte Luther, über die Juden, wie es in der englischen Wikipedia heißt, sogar: „[w]e are at fault in not slaying them“ [zu Deutsch: wir tun Unrecht, wenn wir sie nicht töten], womit er faktisch ihre Ermordung fordert.[8]
Anscheinend haben die Nazis also 1933 bis 1945 >nur< in die Tat umgesetzt, was Martin Luther fast 400 Jahre zuvor gefordert hat. So ist es auch kein Wunder, dass fast jedes anti-jüdische Buch das im Dritten Reich gedruckt wurde, Bezüge auf und Zitate von Luther enthält.[9] (So schrieb 1940 auch Heinrich Himmler [Reichsführer SS und Nr. 3 in Nazi-Deutschland] öffentlich bewundernd über Luthers Schriften und Predigten gegen die Juden.[10])
Anhand dieser Tatsachen sollten sich jene Lutheraner, die nicht Antisemiten sind, angesichts des wieder mal bevorstehenden Lutherjahres – diesmal 2017: 500-jähriges Jubiläum zum Beginn der Reformation – darüber Gedanken machen, ob sie sich nicht einen Anderen zum Ahnherren aussuchen wollen als ausgerechnet Luther, dessen „antijudaistische Theologie“ Ursache seines Wandels hin zum fanatischen Judengegner war[11]. Ein erster Schritt könnte die Abkehr von Luther als Bibelübersetzer sein, denn Luther war und ist nicht der erste und auch nicht der einzige Bibelübersetzer im deutschen Sprachraum, und Luthers Original-Deutsch ist inzwischen stark veraltet. (Wer erkennt beispielsweise schon noch ohne Probleme den Sinn des Titels von Luthers Schrift gegen die aufständischen Bauern „Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren“.) Außerdem haben auch lutherische Kirchen außerhalb Deutschlands Bibelübersetzungen, die ja wohl Luther schlecht alle übersetzt haben kann. Und schließlich haben zahlreiche protestantische Kirchen außerhalb von Deutschland Reformer hervorgebracht, deren Werk im Ergebnis keinen Antisemitismus als Tradition übrig lässt, so beispielsweise die Methodisten, begründet durch George Wesley, oder die englischen Anglikaner, die Quakers und viele evangelikale [nicht: evangelische] Christen in anderen Kirchen, außerhalb Deutschlands, so beispielsweise der evangelikale konservative Unterhaus-Abgeordnete William Wilberforce in England, der 1787 die Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei gründete,[12] und der die Kampagne zur Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei in England organisierte[13] die 1807 AD erfolgreich zum Gesetz über die Abschaffung des Sklavenhandels im britischen Machtbereich führte, dem Anfang vom weltweiten Ende der Sklaverei. - Hingegen unterstützten die evangelisch-lutherischen Kirchen in Deutschland den von Nazi-Deutschland begonnen Zweiten Weltkieg, der in ganz Europa u. a. auch ein Sklavenhalterraubzug war, man denke nur an die 7-11 Mio.[14] Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus, die damals aus ganz Europa von den Nazis deportiert und eingesetzt wurden.
[1] „Martin Luther“; Wikipedia. Die freie Enzyklopädie; auf DVD; Ausgabe 2007/2008; [Stand August 2007].
[2] Scheuch, Manfred; Historischer Atlas Deutschland. Vom Frankreich bis zur Wiedervereinigung. Mit 107 Karten und 226 Abbildungen, davon 177 in Farbe; o. O. o. J. [nicht vor 1997]: 43.
[3] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014].
[4] „Luther ist der Vater des Antisemitismus“, vom 17. März 2011, 12:45 Uhr; Website: pius.info einfach katholisch Offizielle Homepage der Piusbruderschaft; URL: http://pius.info/streitende-kirche/955-protestantismus/5163-luther-ist-der-vater-der-kollektivschuld-der-juden; Zugang 28.11. 2014, 10:58 Uhr.
[5] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014].
[6] „Martin Luther“; Wikipedia. Die freie Enzyklopädie; auf DVD; Ausgabe 2007/2008; [Stand August 2007].
[7] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014.
[8] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014].
[9] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014].
[10] Wikipedia contributors, 'Martin Luther and antisemitism', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 13 September 2014, 21:42 UTC, [accessed 18 September 2014].
[11] „Martin Luther und die Juden“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. Juni 2016, 19:57 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_Luther_und_die_Juden&oldid=155454422 (Abgerufen: 20. Juni 2016, 03:04 UTC).
[12] Kluxen, Kurt; Geschichte Englands: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 4. A.; Stuttgart 1991: 466.
[13] Wende, Peter; Großbritannien 1500-2000; (=Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 32); München 2001: 77.
[14] „NS-Zwangsarbeit“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Juni 2016, 20:39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=NS-Zwangsarbeit&oldid=155489288 (Abgerufen: 6. Juli 2016, 17:00 UTC).-